Faszinierende Raumsysteme am Rande des Nervenzusammenbruchs
Im Rahmen des Seminars thematisieren wir faszinierende Systeme – wie zum Beispiel räumliche, choreographische oder soziale – die den Eindruck erwecken aus dem Geichgewicht zu geraten und sich dennoch auf spektakuläre Weise in Balance halten. An Fallbeispielen sollen die Studierenden zunächst im Rahmen von Ortsbesuchen und Vorträgen dargestellt bekommen und untersuchen auf welchen physischen, psychischen bzw. politischen Verhältnismässigkeiten die einzelnen Balance-Systeme eigentlich basieren. Angedacht sind ggf. Ortstermine wie zum Beispiel bei einer Materialprüfanstalt oder der ehemaligen Abhörstation auf dem Teufelsberg. Sowie Gastvorträge wie zum Beispiel von einer professionellen Akrobatin oder einem Baukranführer. Die Frage ist welche Mechanismen halten die jeweiligen Systeme im Gleichgewicht bzw. halten den Spannungsbogen offen… am Rande zum tipping point. Nun wird es die Aufgabe der Studierenden sein, eigene Syteme “am Rande des Nervenzusammenbruchs” zu entwickeln. Diese selbst entwickelten Systeme einer assoziierten “Ambi-Balance” kurz vor dem “Nervenzusammenbruch” sollen zunächst anhand von Modellen und Studien erprobt werden. Als räumliche Gebilde/Objekte, als Zustände bewegter Körper, deren Balance sich ständig neue austarieren muss oder auch als Veranschaulichung politisch-gesellschaftlicher Systeme (z.b. wie Lombardi), die in sich zwei oder mehrere Pole tragen und um Ausgeglichenheit ringen. Ziel wird es sein, diese modellhaften Studien der eigenen Systeme in einen anderen Massstab zu übersetzen und ortsspezifisch in einer Abschlussausstellung als raumgreifende gesamtheitlich-interdisziplinären Raum-, Klang- Choreographie… Installation zu zeigen.
Projektleiter*innen:
Veranstaltungsort: Beginn: 8.1.2018 um 12:30 Uhr
Teilnehmer*innenzahl:
Sprachen:
Daniela Ehemann studierte Philosophie und Bildende Kunst an der Universität der Künste in Berlin, wobei sie zunächst ein Malereistudium absolvierte, bevor sie ihren Schwerpunkt in den Bereich der Zeichnung und Installation verlagerte. 2003 schloss sie mit dem Meisterschüler ab. Sie unterrichtete an der UDK in Berlin, arbeitete in verschiedenen Kooperationen u.a. mit der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein in Halle, hielt Vorträge an der Columbia in Chicago sowie dem Goetheinstitut u.a. Seit 2002 stellt sie national und international aus , arbeitet mit der Künstlergruppe Raum: Selbst zusammen und erhielt Stipendien und institutionelle Unterstützungen u.a. von der Carnegie Mellon Universität Pittsburgh, dem Berliner Senat für Wissenschaft, Bildung und Forschung, der Lake Forest Universität in Chicago, der IFA sowie dem Goetheinstitut. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Wulf Walter Böttger studierte Architektur an der University of California Berkeley, an der TU Berlin und an der Tongji Universität Shanghai. Stipendien erhielt er vom Museum für Angewandte Kunst, Wien/Los Angeles und vom Rudolph Schindler Research and Residency Program für junge Architekten, Los Angeles. Er war Mitarbeiter in den Wettbewerbsabteilungen von Peter Eisenman Architects, New York und Jun Aoki, Tokyo. Seit 2005 ist er selbstständig und freier Kurator, unter anderem Ko-Kurator mit Matthias Sauerbruch für die Ausstellung „Kultur:Stadt“ an der Akademie der Künste Berlin, 2013. Böttger ist seit 2014 Gastprofessor im Masterstudiengang Architektur an der Chinesisch Deutschen Kunstakademie in Hangzhou/China, einem UdK-Masterprogramm in Zusammenarbeit mit der Chinese Academy of Art.
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