Achtung: das ist ein Archiv der Kollisionen bis 2021. Aktuelle Informationen zu Veranstaltungen findet ihr hier (externer Link).

Wie neugeboren – Wechsel der Identität

Gestalterisch künstlerische Versuche mit Formen der Identität

Ich-Gefühl und Identität werden heute wissenschaftlich nicht mehr durch das religiöse Modell der einmal gegebenen durch höhere Mächte gegebenen Seele erklärt, sondern vielmehr als Ergebnis eines fortlaufenden aktiven Prozesses, an dem verschiedene Regionen des menschlichen Gehirnes teilnehmen, sowie u.a. die Kommunikation mit anderen Individuen.

Durch diesen Prozess der Werdung und Veränderung ist potentiell immer auch das „Ich ein Anderer“ (Arthur Rimbaud). Und das scheint ja als Rettungsformel geradezu unser Schicksal im 21. Jahrhundert zu sein – formuliert in Rilkes Satz: „du musst dein Leben ändern“.

Wir üben uns in unserer Identität, wir schaffen uns täglich neu durch wiederholte physische Veränderungen, Handlungswiederholungen und mentales Training. Und wir entwickeln alternative oder parallele Modelle der Identifikation, projizieren uns in die Zukunft als erweitert, verbessert, unsterblich oder wenigstens wie neugeboren.

Wie lassen sich solche Begrifflichkeiten gestalterisch, künstlerisch, musikalisch, performativ, theatral, wissenschaftlich bearbeiten, ohne dass sie jemandem auf Kopf oder Füße fallen? Welche noch nicht bekannten (Kollisions-) Felder lassen mittels phantasievollem Probehan- deln betreten und gibt es günstige und herausfordernde Orte dafür?

Die Teilnehmer/innen des Projektes schaffen einen direkten und anschaulichen Einstieg durch eigene Recherchen bezüglich der konkreten Produkte und Erscheinungen unserer Kultur mit denen sie sich identifizieren, ihre Identität bilden und verändern: vom Haarschnitt/ Nagellack/Kleidung über Medizin/Drogen/Operation bis hin zu Training/Reise/Meditation.

Danach konzipieren und realisieren die Teilnehmer/innen mit unserer Hilfe einzeln oder in Teams experimentelle, künstlerisch/gestalterische Versuche ihre Identität infrage zu stellen und zu verändern.

Bei der Präsentation am Freitag werden tatsächliche oder mögliche Ergebnisse dieser Versuche performativ festgestellt oder im Video dargestellt.

Dieses Projekt ist für Lehramtsstudierende der Bildenden Kunst (2 Plätze) geöffnet und kann im Wahlpflichtmodul 5 / Visuelle Medien [oder Architektur/Urbanistik] angerechnet werden.

Projektleiter:

Prof. Robert Scheipner (basislabor – Designgrundlagen)

Prof. Wolfgang Knapp (Kunst im Kontext)

Bilder & Video der Abschlusspräsentation