Achtung: das ist ein Archiv der Kollisionen bis 2021. Aktuelle Informationen zu Veranstaltungen findet ihr hier (externer Link).

New Movement Space – Kompositionen für bewegliche Orte

Das Hören von Musik in der Stadt verändert sich und erhält durch die Präsenz mobiler Technologien neue Erscheinungsformen und Bedeutungsebenen: sei es als Beschäftigungs- und Distanzierungsmittel, als Aktivität im Social Network oder als Beat im Turnschuh; die Straßenmusik konkurriert mit dem mp3 Stream, der sich omnipräsent in die Stadterfahrung einschreibt.

Geht durch diese neuen Formen der Rezeption der Bezug zum öffentlichen Raum verloren, oder entstehen vielmehr neue lokale Beziehung und damit auch eine neue Öffentlichkeit? Wir untersuchen diese Frage praktisch, indem wir musikalische Kompositionen für konkrete Orte komponieren und aufführen. Leitende Frage ist: Wie werden Orte hörbar und sichtbar, wenn sie durch Musik zur Aufführung gebracht werden?

In der Aufführung kommentiert und konterkariert die Musik die Funktion und das Erscheinungsbild des Ortes und interpretiert Situationen um. Der Zuschauer (Zuhörer) ist Teil dieses Prozesses. Er entscheidet darüber, was geplante Performance ist und was zufällige Erscheinung bleibt. Erst durch ihn wird der öffentliche Raum zum Aufführungsort. Die Musik wirkt als Katalysator, der Prozesse im öffentlichen Raum sichtbar macht. Sie ist Beobachtungs- und Interventionsinstrument im Gestaltungsprozess und wird in neuem Aufführungs- und Rezeptionszusammenhang erfahren.

In der Kollision entstehen neue Formen musikalischer Performance im öffentlichen Raum. Design(forschung) trifft auf Improvisation, Komposition & Performance. Die Teilnehmer experimentieren mit qualitativen Methoden der Designforschung (z.B. teilnehmender Beobachtung, Behavior Analysis, Direct Observation, Shadowing). Sie entwickeln – auch ohne jegliche Notenkenntnisse – musikalische Kompositionen / Improvisationen / Performances, und führen sie vor Ort auf.

Alle Performances werden filmisch, akustisch, textlich dokumentiert. Die Wahl und Inszenierung einer geeigneten Dokumentationsform ist wichtiger Teil des Prozesses.

 

Projektleiter

Stefan Göllner (WiMi, Designforschung, FB Gestaltung / IPP)

Tilmann Dehnhard (Dozent, Jazzinstitut Berlin)